Das der Situational Action Theory immanente Prinzip der bedingten Relevanz von Kontrolle besagt, dass Kontrollen nur dann eine kriminalitätszügelnde Wirkung entfalten, wenn zuvor moralische Hürden überwunden wurden. Das Versagen des moralischen Kompasses kann dabei sowohl in einer geringen persönlichen Normakzeptanz als auch in einem kriminalitätsbejahenden moralischen Umfeld wurzeln. Im Detail wird postuliert, dass äußere Abschreckung vor allem dann relevant wird, wenn die eigenen Moralvorstellungen wanken, und dass Selbstkontrolle primär dann Bedeutung erlangt, wenn die Handlungsumgebung deviante Verhaltensregeln bereitstellt. Beide Hypothesen werden anhand von Befragungsdaten aus Ljubljana (Slowenien) empirisch geprüft. Die Befunde stehen mit den theoretischen Erwartungen im Einklang.
© 2001-2024 Fundación Dialnet · Todos los derechos reservados