Basilea, Suiza
Robert Walser’s short prose of the Berlin years is examined with respect to the acoustic performance of its characters. In the two volumes of Aufsätze and Geschichten, Walser shows a paradoxical poetic ideal of written orality which relates to his later narrative style in the decade of 1910. Although the Berlin prose is explicitly marked as textual and narrative, the foregrounded scene mostly contributes to a soundstage, that introduces acoustic effects of voices, talking modes, etc., so that telling is transformed into voicing.
Anhand von Walsers Berliner Kurzprosa (bes. Aufsätze 1913, Geschichten 1914) wird der Frage nachgegangen, wie der Autor in diesen zunächst publizistisch verstreuten, thematisch disparaten Prosastücken die darin involvierten Figuren zur Sprache kommen lässt und dabei einige Grundformen seines in den 1910er Jahren sich ausprägenden Erzählstils zu entwickeln beginnt. Diese folgen dem paradoxen Ideal einer schriftlichen Mündlichkeit: Obwohl (oder gerade weil) die Textstücke für diese Sammelpublikationen durch betonte Gattungsmerkmale dezidierter Schriftlichkeit (»Aufsätze«) und narrativer Handlungsdarstellung (»Geschichten«) gekennzeichnet werden, bewegen sich die behandelten Personen, Schauplätze und Stoffe überwiegend in einem performativen Modus, bei dem das Erzählbare sich nahezu vollständig in den akustischen Auftritt von Stimmen und Redeformen aufgelöst hat.
© 2001-2024 Fundación Dialnet · Todos los derechos reservados