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Resumen de Gewalt gegen Kinder mittels Schütteltrauma: Kriminalsoziologische Untersuchungen zum sozioökonomischen Status tatverdächtiger Personen mit abgegebenem Tatgeständnis

Maria L. Hahnemann, Eva Tolasch, Katharina Feld, Daniel Wittschieber

  • English

    The shaken baby syndrome (SBS) is a common variant of the abusive head trauma in infants and toddlers, and it represents a particularly severe form of child abuse. Little is known about the socio-economic background of confessed perpetrators of SBS.The basis of the case collective, which was composed by using a multi-center approach including three institutes of legal medicine, were 72 expert reports in closed SBS cases on living infants and toddlers between 2006 and 2015. The actual study cohort comprises 16 suspects (4 women and 12 men), who had previously been identified during a comprehensive analysis of case-associated court files and who had confessed during the criminal proceeding.In the present study, a confession was predominantly made by suspects with a low state of education, with a low level of the working status, and with a low income. A low state of these three parameters basically corresponds to a low socio-economic state. Thus, only those people were willing to make a confession. It was striking that persons with a higher socio-economic state could not be found in the present study sample and, accordingly, those people did not make a confession.Therefore, the present data support the hypothesis that the willingness of making a confession to child abuse could be relatively small in higher social classes compared with persons having a lower socio-economic state. The aspects of the »selective visibility of perpetrators« should be taken into account in preventive concepts.

  • Deutsch

    Beim Schütteltrauma-Syndrom (STS) handelt es sich um eine häufige Variante sog. misshandlungsbedingter Kopfverletzungen im Säuglings- und Kleinkindalter und stellt eine besonders schwere Form der Kindesmisshandlung dar. Wenig ist bekannt über den sozioökonomischen Hintergrund von geständigen Täter*innen eines STS.Grundlage des multizentrisch aus drei Instituten für Rechtsmedizin erstellten Fallkollektivs bildeten 72 rechtsmedizinische Gutachten in strafrechtlich abgeschlossenen STS-Fällen zu lebenden Säuglingen und Kleinkindern aus den Jahren 2006 bis 2015. Die eigentliche Studienkohorte umfasst 16 tatverdächtige Personen (4 Frauen und 12 Männer), die zuvor im Rahmen einer umfangreichen Analyse der zugehörigen fallassoziierten Gerichtsakten identifiziert wurden und im Laufe des Strafverfahrens ein Tatgeständnis abgelegt hatten.Ein Tatgeständnis wurde in der vorliegenden Untersuchung überwiegend bei Tatverdächtigen mit einer geringen Bildung, einem geringen Berufsstatus und einem geringen Einkommen vorgefunden. Ein niedriger Status dieser 3 Merkmale entspricht dabei im Wesentlichen einem niedrigen sozioökonomischen Status. Nur solche Personen waren demnach bereit, ein entsprechendes Tatgeständnis abzulegen. Auffällig dabei ist, dass Personen mit höherem sozioökonomischem Status in der vorliegenden Studienkohorte nicht vorzufinden waren und dementsprechend auch kein Tatgeständnis ablegten.Die vorliegenden Daten unterstützen daher die Vermutung, dass die Bereitschaft zum Ablegen eines Tatgeständnisses im Rahmen einer Kindesmisshandlung in Gesellschaftsschichten mit höherem sozioökonomischem Status vergleichsweise geringer ausgeprägt sein könnte als bei Personen mit niedrigerem sozioökonomischem Status. Der Aspekt der »selektiven Sichtbarkeit von Täter*innen« sollte bei präventiven Konzepten berücksichtigt werden.


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