Auf der sprachgeschichtlichen Ebene erfüllt Lingua Tertii Imperii. Notizbuch eines Philologen (1947) des jüdischen Wissenschaftlers Victor Klemperer eine grundlegende Funktion, denn kurz nach Kriegsende versucht dieses Werk, „das Gift der LTI deutlich zu machen und vor ihm zu warnen“ (LTI). Von der Kritik bisher wenig beachtet wurden aber die individuellen und kollektiven Gedächtnisinhalte des Werkes, die sich tagebuchartig als Anlass und Beweis philologischer Überlegungen erweisen und zur Rekonstruktion der nahen Vergangenheit sowohl eines verfolgten deutschen Intellektuellen als auch eines in den nationalsozialistischen Rausch versetzten Volkes beitragen.
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