Wie Entstehen Onomastische Grenzen?: Der Einfluss von Dialektarealen, Sprachgrenzen, Historischen und Rezenten Territorialgrenzen auf Familiennamenlandschaften am Beispiel der Familiennamen im Luxemburgischen Grenzgebiet

• Autores: W. Amaru Flores Flores
• Localización: ‘Names and Their Environment’: Proceedings of the 25th International Congress of Onomastic Sciences, Glasgow, 25-29 August 2014 / Carole Hough (ed. lit.), Daria Izdebska (ed. lit.), 2016, ISBN 978-0-85261-947-6, págs. 82-82
• Idioma: alemán
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  • Dass sich die Familiennameninventare benachbarter Länder in verschiedenen Einzelphänomenen erheblich unterscheiden, ist in zahlreichen Untersuchungen belegt, die aber auch zeigen, dass es häufig grenzüberschreitende Gemeinsamkeiten und Übergänge gibt. Der Vortrag zeigt, wie sich diese gegensätzlichen Tendenzen kleinräumig im konkreten Grenzraum abbilden, und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen, wann und wie sich Familiennamenlandschaften bilden. Das Untersuchungsgebiet besteht aus dem heutigen Luxemburg und jenen Gebieten in Belgien und Deutschland, die bis 1815 bzw. 1839 Teil Luxemburgs waren. Es umfasst somit sowohl die german.-roman. Sprachgrenze als auch historische und rezente Territorialgrenzen, und ist zudem vielfältig dialektal gegliedert. Die Untersuchung kombiniert quantitative-explorative und qualitative Ansätze: Zunächst wird die räumliche Struktur des gesamten Nameninventars ermittelt, indem die Isonymie (=Übereinstimmung der Nameninventare) mit statistischen Modellen im Raum abgebildet wird. Ursachen und Erklärungen dieser Raumstruktur werden dann mit qualitativen Methoden gesucht. Die onomastische Raumstruktur erweist sich als sowohl von linguistischen als auch außerlinguistischen Faktoren beeinflusst: sie folgt maßgeblich der romanisch-germanischen Sprachgrenze und den heutigen Landesgrenzen; auch dialektale Einflüsse lassen sich beobachten. Die historischen Territorialgrenzen hingegen bilden sich nicht ab. Dies ist erstaunlich, da zum Zeitpunkt sowohl der Entstehung der Familiennamen als auch ihrer Festwerdung (um 1800) nicht die heutigen, sondern die historischen Grenzen Bestand hatten.