Zwei späte eddische Gedichte, Grógaldr und Fjölsvinnsmál, die zusammen Svipdagsmál (Sv) genannt werden, kann man ohne nähere Betrachtung der Volksballade „Ungen Svejdal“ kaum verstehen; die Ballade existiert in etwa dreißig Varianten in Norwegisch, Dänisch und Schwedisch. Traditionell wird angenommen, dass man die Ballade von den Sv ableiten müßte; hierbei werden Gründe angegeben, dass beide aus einer gemeinsamen Quelle schöpfen, einer mündlichen fornaldarsaga, die in Norwegen etwa im vierzehnten Jahrhundert tradiert wurde. Die Geschichte, wie sie in dieser *Svipdagssaga realisiert wurde, kann man, wenn auch nur teilweise, durch Vergleiche von den noch existierenden Sv und den Balladen wiederherstel-len. Dies soll die Grundlage einer neuen Überlegung zu „Held und Narration“ der Svsein; die Auswertung bedient sich der Methoden der Gender- und Genre-Studien, um am Ende den Mythos der Hauptgeschichte der Sv zu charakterisieren und zwischen diesem „Mythos“ und der „Mythologie“ des Sv-Dichters, d.h., seinen weiteren Ausar-beitungen der zu Grunde liegenden gemeinsamen Quelle, zu unterscheiden.
Two late eddic poems, Grógaldr and Fjölsvinnsmál, together called Svip-dagsmál (Sv), are hardly to be understood without reference to the ballad “Ungen Svejdal” (in about thirty separate recordings in Norwegian, Danish, and Swedish). It is argued here that rather than the ballad being an offshoot of the eddic Sv (the usual assumption), both derive from a common source, an oral Norwegian fornal-darsaga (flourishing about 1300 or later). The story as realized in this *Svipdagssagacan be partially reconstructed by triangulation from the surviving Sv and ballads. This forms the basis for a reconsideration of the hero and narrative of Sv, especially through gender and genre analysis, and finally of the myth that informs the main nar-rative and of the distinction between that “myth” and the “mythology” of the Sv poet’s elabo rations on the reconstructed story.
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