Ayuda
Ir al contenido

Resumen de Die Erfassung der Deliktschwere in Evaluationsstudien zur Straftäterbehandlung: Entwicklung und Anwendung eines strafrahmenorientierten Ansatzes

Lora Lauchs, Eva Link, Friedrich Lösel

  • Deutsch

    Zur Beurteilung des Behandlungserfolgs im Strafvollzug ist die Rückfälligkeit das zentrale Erfolgskriterium. Die Schwere der Rückfälle wird dabei oft nicht berücksichtigt, obgleich eine verringerte Rückfallschwere bzw. Opferschädigung als weiterer Indikator für eine erfolgreiche Behandlung betrachtet werden kann. In der vorliegenden Arbeit wird ein objektives Instrument zur Erfassung der Deliktschwere vorgestellt, das auf den gesetzlich vorgegebenen Strafrahmen basiert. Dieser Ansatz wird an einer Stichprobe von N = 682 Sexualstraftätern durch die Auswertung von Bundeszentralregisterauszügen erprobt, wobei die Rückfallschwere als maximales Schweregewicht aller Rückfalldelikte definiert wird. Ein Zusammenhang von r = .59 zwischen der aus den Strafrahmen abgeleiteten Rückfallschwere und einem dichotomen Kriterium, das die Schwere eines Rückfalls von einer Verurteilung zu mindestens zwei Jahren Freiheitsstrafe oder Unterbringung nach §§ 63, 64, 66 StGB abhängig macht, spricht für die konvergente Validität des Ansatzes. Insbesondere für Probandenmerkmale, die mit gewalttätigem Verhalten assoziiert sind, zeigten sich signifikante Zusammenhänge mit der Rückfallschwere, was die Annahme unterstützt, dass die relative Schwere von Delikten mit dem vorliegenden Ansatz adäquat abgebildet wird. Weitere signifikante Zusammenhänge mit dem Lebensalter zum Zeitpunkt der Entlassung oder der früheren Inhaftierung stehen im Einklang mit bisherigen Erkenntnissen. Analysen zur Rückfallschwere, wie beispielsweise der Vergleich von Behandlungs- und Kontrollgruppen, müssen auf die Teilstichproben der Rückfälligen beschränkt bleiben, um gegenüber herkömmlichen binären Kriterien einen zusätzlichen Erkenntnisgewinn zu erbringen. Die Anwendung des strafrahmenorientierten Ansatzes erwies sich als praktikabel, und die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit unterstützen seine Anwendung in Evaluationsstudien als Ergänzung zu dichotomen Rückfallkriterien.

  • English

    Recidivism is the most widely used outcome criterion for measuring treatment success in evaluation studies on offender treatment. Even though a reduction of offense severity would indicate a positive treatment effect, measures of severity are rarely used in research. In this paper, we present an instrument for measuring offense severity based on the statutory sentence lengths in German law. Our severity index was applied to a sample of N = 682 sex offenders and severity codings were carried out on criminal records in the German Federal Central Crime Register. Recidivism severity was defined as the highest severity score for an offense after release from prison. A correlation of r = .59 between the dichotomous recidivism criterion »severe recidivism« (any reconviction with a sentence length of two years or more, custody in a forensic hospital, or preventive detention) and recidivism severity scores support convergent validity. Bivariate analyses revealed significant correlations between offense severity scores and different variables that are associated with violent conduct. This supports the assumption that severity scores based on sentence length adequately reflect the relative severity of different offenses. Furthermore, we found significant correlations with the offenders’ age at the time of their release from prison and prior incarceration. This is in accordance with previous findings on correlates of offense severity. Our findings indicate that analyses of recidivism severity, for example the comparison of treated and untreated offenders, should be restricted to recidivists and complement analyses on binary outcome criteria. The application of our severity index was practicable and our results showed its utility in evaluation studies on offender treatment.


Fundación Dialnet

Dialnet Plus

  • Más información sobre Dialnet Plus