Early versions of some of Salvador Espriu’s works in Russian, Polish and Czech were published in the 1970s, a period in which the figure of Espriu as a politically engaged poet was still current in Catalonia, due to the patriotic interpretation of La pell de brau [The Bull’s Skin] (1960). In this essay the situation in Catalonia during the last years of Franco’s rule is contrasted with that of the Communist regimes in Central and Eastern Europe. By illustrating the attitude of several intellectuals towards the dictatorial power we wish to offer ways of understanding Espriu’s reception in those countries. Thus, we aim to explain the apparent contradiction between two interpretive approaches: on the one hand, an ideology loyal to the government, which saw Espriu as a symbol of the anti-Franco resistance; and a rather anti-Communist attitude on the other, which certain cultivated groups could identify with, as opposed to the SovietMarxist-oriented systems. Moreover, we comment some of the translated works and discuss several strategies for editorial planning. Finally, we propose a short but representative anthology of Espriu’s “civic” poetry in all the three mentioned languages, accompanied by the original poems.
Die ersten Übersetzungen der Werke von Salvador Espriu ins Russische, Polnische und Tschechische wurden in den 1970er Jahren veröffentlicht, als Espriu in Katalonien aufgrund einer patriotischen Interpretation von La pell de brau [Die Stierhaut] (1960) immer noch als politischer Dichter gesehen wurde. In diesem Aufsatz kontrastieren wir die katalanische Perspektive in der späten Francozeit mit der Haltung der kommunistischen Regime in Mittel- und Osteuropa. Die Stellung einiger Intellektueller zur dortigen Diktatur liefert verschiedene Schlüssel zum Verständnis der Rezeption Esprius in jenen Ländern. In diesem Sinne versuchen wir den scheinbaren Widerspruch zweier Deutungsansätze aufzuzeigen: nämlich zwischen einer systemkonformen Interpretation, die in Espriu ein Symbol des antifranquistischen Spaniens sah, und einer eher antikommunistischen Lesart, mit der sich gewisse Kreise von Gebildeten identifiziert haben dürften, die dem politischen System sowjetisch marxistischer Prägung kritisch gegenüberstanden. Des weiteren widmen wir uns kurz einigen der übersetzten Werke sowie gewissen Tendenzen der Verlagspolitik. Den Beitrag beschließt eine kurze, repräsentative Auswahl „staatsbürgerlicher“ Dichtung von Espriu in ihrer Übersetzung in die drei genannten Sprachen, jeweils begleitet von den Originaltexten.
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