Zürich, Suiza
Contributions to the history of medieval private law are scarce. More often than not, studies fail to include medieval customary law, since the older research on German private law („Deutsches Privatrecht") has died out in the mid-twentieth Century. This article employs different approaches in order to analyze the thirteenth-century town law of the Swiss city Murten. It places the oldest preserved Charter in the history of the town, asks questions about the Latin used, and scrutinizes three chosen examples, namely art. 17, 18, and 41. It tries to explain the Murten articles from an economic, social, and legal point of view. Based on these articles, the essay reflects upon how to include medieval customary law into research on medieval private law without repeating the methodological mistakes of the older literature.
Beiträge zu einer „Privatrechtsgeschichte" des Mittelalters sind selten geworden. Nach dem Ende der Forschungen zum „Deutschen Privatrecht" - spätestens in den 1950er Jahren - werden mittelalterliche Rechtsgewohnheiten nur noch selten in Untersuchungen zum Privatrecht des Mittelalters integriert. Dieser Beitrag analysiert das Stadtrecht der Schweizer Stadt Murten aus dem 13. Jahrhundert und versucht, sich mit verschiedenen Zugriffen der Aufzeichnung der Murtner Rechtsgewohnheiten zu nähern. Zunächst situiert der Beitrag das Stadtrecht in der (politischen) Geschichte der Stadt Murten, sodann geht er auf dessen sprachliche Gestaltung ein und schließlich interpretiert er drei exemplarisch ausgewählte Artikel des Murtner Rechts. Anhand dieser Artikel wird überlegt, ob und wie man künftig Rechtsgewohnheiten des Mittelalters wieder in die Untersuchung des mittelalterlichen Privatrechts einbeziehen kann, ohne die methodischen Fehler der älteren Literatur zu wiederholen
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