Die Heimkehrszenen in Gottfried Kellers Roman Martin Salander spielen sich vor dem Hintergrund politischer und ökonomischer Modernisierungsbemühungen im späten 19. Jahrhundert ab. Ausgehend von dieser Beobachtung möchte der Aufsatz dreierlei aufzeigen. Er deckt zuerst latente Gewaltmomente in den wiederholt geschilderten Heimkehrszenen auf, arbeitet dann Wiederkehr und Wiederholung als zentrale Strukturmomente des Textes heraus, um schließlich beide Befunde als eine auf formaler Ebene gegebene Antwort auf die im Roman gestellte geschichtstheoretische Frage nach Fortschritt und Rückschlag in der Moderne zu deuten.
Scenes of homecoming in Gottfried Keller’s novel Martin Salander are developed against the background of political and economic modernization taking place in the late 19th century. Following this observation this essay attempts to lay out three lines of investigation. It will uncover aspects of violence kept latent in the repeatedly narrated homecoming-scenes, it will try to expose the structural affinities between returning and repeating, and it will suggest reading both features as the attempt to come to terms with theoretical notions of progress and regression.
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