Das kontinentaleuropäische Gesellschaftsrecht im Wettbewerb der Rechtsordnungen

• Jens Bormann ^[1] ; Peter Stelmaszczyk
  1. [1] University of Hannover

     University of Hannover

     Region Hannover, Alemania

     
• Localización: ZIP : Zeitschrift für Wirtschaftsrecht, ISSN 0723-9416, Vol. 39, Nº. 16, 2018, págs. 764-773
• Idioma: alemán
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• Resumen

  • In einer globalisierten Welt tritt neben den rein ökonomischen Wettbewerb um Märkte ein legislativer Wettbewerb um die besten rechtlichen Lösungen auf dem Markt für Normen und Verfahren. Dies gilt ganz besonders für das Gesellschaftsrecht, das den Marktteilnehmern die Rechtsformen für ihre unternehmerische Tätigkeit bereitstellt. Traditionell konkurrieren im Wettbewerb um das beste Gesellschaftsrecht die angloamerikanisch geprägten Rechtsordnungen und die im römischen Recht wurzelnden kontinentaleuropäischen Ordnungen. In jüngerer Zeit werden die klassischen Regelungsangebote ergänzt um hybride Gesellschaftsrechtsmodelle, die damit werben, das Beste aus beiden Welten zu vereinen. In der Europäischen Union dürfte der Wettbewerb der Rechtsordnungen nach der Entscheidung des EuGH zum grenzüberschreitenden Formwechsel in der Rechtssache Polbud eine neue Dynamik entfalten. Wesentlich für die Zukunft des europäischen Gesellschaftsrechts dürften auch die Harmonisierungsbemühungen des EU-Gesetzgebers sein. Die Europäische Kommission wird in Kürze ein umfassendes Paket zur Modernisierung des Gesellschaftsrechts veröffentlichen, das die bewährten Strukturen des kontinentaleuropäischen Gesellschaftsrechts in zentraler Weise berühren und erhebliche Bedeutung für die Effizienz und Verlässlichkeit der Handelsregister haben könnte. Vor diesem Hintergrund zeigt der vorliegende Beitrag im Rahmen eines wertenden Rechtsvergleichs die Perspektiven des kontinentaleuropäischen Gesellschaftsrechts im Wettbewerb der Rechtsordnungen auf.