Uwe Salaschek, Mariya Serafimova
Der Beitrag behandelt die Frage, inwiefern die in der Internetökonomie zunehmend zum Einsatz kommenden Preissetzungsalgorithmen gegen das Kartellverbot des Art. 101 AEUV verstoßen können. Setzen Unternehmen derartige Algorithmen ein, können sich daraus sowohl positive als auch negative marktwirtschaftliche Auswirkungen ergeben. Diese Auswirkungen hängen auch davon ab, auf welche Art und Weise Unternehmen Preissetzungsalgorithmen einsetzen. In Anknüpfung daran lassen sich fünf Fallgruppen unterscheiden, wie es mithilfe von oder durch Preissetzungsalgorithmen zu kollusiven Verhaltensweisen im Sinne des Kartellverbots kommen kann. Der Schwerpunkt des Beitrags liegt dabei auf der Problematik, wie das weitgehend selbständige Koordinierungsverhalten von Preissetzungsalgorithmen einem Unternehmen zugerechnet werden kann. Hierbei kann insbesondere eine Parallele zum Strafrecht gezogen werden, sodass sich Fragen der Vorhersehbarkeit und Beherrschbarkeit stellen.Price Setting Algorithms in the Light of Art. 101 TFEUThis article addresses whether the use of price setting algorithms, in particular in online markets, can violate the prohibition on restrictive practices under Art. 101 TFEU. Price setting algorithms may cause both positive and negative effects on the market, depending, inter alia, on the way companies use the algorithms. The article distinguishes five groups of practices in which price setting algorithms are used for purposes of or are otherwise connected to collusion. Particular emphasis is placed on whether the largely autonomous behaviour of a price setting algorithm can be imputed to the company using the algorithm. Parallels are drawn to issues found in criminal law, under which questions of predictability and the risk of unintended consequences are assessed.
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