Marc-Philippe Weller, Chris Thomale
Die Implementierung internationaler Menschenrechtsbindung von Wirtschaftsunternehmen stellt das Privatrecht vor bedeutende, bislang weitgehend unbewältigte Herausforderungen. Der Beitrag umreißt zunächst die zentrale Rolle, die dem Privatrecht bei der Menschenrechtsdurchsetzung zukommt. Darauf aufbauend stellt er die wesentlichen existierenden Durchsetzungsmechanismen vor und setzt sich für eine Kombination aus Deliktsorganisationshaftung und Deliktsdurchgriffshaftung ein. Flankierend befürwortet er für ein Bestimmungsrecht des Geschädigten, bei Menschenrechtsklagen am Sitz einer Obergesellschaft das Recht des Handlungsortes als anwendbares Deliktsrecht zu wählen.
The implementation of international human rights obligations incumbent upon business corporations puts private law to a hitherto widely unmastered challenge. The paper starts by sketching out the role of private law within the context human rights enforcement. It then moves on to discuss the main private legal enforcement mechanisms, arguing for a two-tiered approach combining tort liability for malorganization of a corporate group and veil-piercing for corporate torts. On complementary note, it proposes an alleged tort creditor’s unilateral right to choose the lex loci delicti commissi over the lex loci damni.
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