Business Transformation – die Anpassung des Geschäftsmodells arbeitsrechtlich begleiten

• Autores: Burkard Göpfert
• Localización: ZIP : Zeitschrift für Wirtschaftsrecht, ISSN 0723-9416, Vol. 37, Nº. 17, 2016, págs. 803-809
• Idioma: alemán
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• Resumen

  • Transformationsprozesse bezeichnen Reorganisationen, die auf einer grundlegenden, oft sogar revolutionären Anpassung des bisherigen oft langjährigen Geschäftsmodells beruhen. Große – oft fast 100 Jahre alte – Geschäftsmodelle der deutschen Industrie treffen auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, Digitalisierung, Cloud Computing, Industrie 4.0, Demographie und die Verschiebung globaler Machtverhältnisse. Der Begriff „Transformation“ suggeriert dabei eine quasi „behutsame“ Herangehensweise, ein Grund dafür, dass der Begriff zunehmend an die Stelle von „Reorganisation“ oder „Restrukturierung“ tritt. Das Gegenteil ist aber der Fall: Der Druck, die Geschwindigkeit und die fast schon revolutionären betrieblichen, personalpolitischen und kulturellen Änderungen in Folge einer Transformation gehen weit über das hinaus, was personalpolitisch bislang unter einer „Restrukturierung“ verstanden wurde.

    Das stellt die bisherigen personalpolitischen Instrumente einer „Restrukturierung“ auf den Prüfstand. Transformation ist nicht Personalabbau. Im Gegenteil, in Zeiten des demographischen Wandels und der oft verzweifelten Suche nach Fachkräften ist Transformation der Versuch, in kürzester Zeit Mitarbeiter-Ressourcen für eine technologische und kulturelle Revolution zu gewinnen und möglichst viele Mitarbeiter auf diese Reise mitzunehmen. Dieser extrem verantwortliche und verantwortungsvolle Prozess muss arbeitsrechtlich mit geeigneten Instrumenten begleitet werden. Die eigentliche Herausforderung liegt in der Re-Qualifizierung – wo möglich – und nur als letztes Mittel beim Personalabbau. Ausgehend von einer überraschenderweise wenig beachteten Entscheidung des BAG werden diese Überlegungen nachfolgend entwickelt.