Kartellbefangene Gesellschaftsverträge: Anwendungsfall der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft?

• Christoph Palzer ^[1]
  1. [1] University of Bayreuth

     University of Bayreuth

     Kreisfreie Stadt Bayreuth, Alemania

     
• Localización: ZGR : Zeitschrift für Unternehmens-und Gesellschaftsrecht, ISSN 0340-2479, Vol. 41, Nº. 5, 2012, págs. 631-659
• Idioma: alemán
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• Resumen
  • Deutsch

    Der Beitrag beleuchtet aus Anlass der BGH-Entscheidung „Nord-KS/Xella“ die Frage, ob die Selbstverständlichkeit, mit der der BGH bei Verstößen des Gesellschaftsvertrages gegen das Kartellverbot die Anwendung der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft versagt, gerechtfertigt ist. Insoweit wird dargelegt, dass dieses richterrechtliche Institut, das zum Kernbestand des Gesellschaftsrechts gehört, namentlich im Hinblick auf seine Grenze in Gestalt gewichtiger Allgemeininteressen eine Verselbstständigung erfahren hat, die die Notwendigkeit einer argumentativen Auseinandersetzung, respektive einer tatsächlichen Abwägung der beteiligten Interessen, verschleiert. Dieser Umstand erweist sich gerade bei Außengesellschaften als beachtlich, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass sich die Rspr. auch, anfänglich sogar primär, aus Gründen des Verkehrsschutzes zur Schaffung des Rechtsinstituts der Lehre von der fehlerhaften Gesellschaft veranlasst sah.

  • English

    The German Federal Court (BGH) kind of self-evidently-denies applying the principles of a „defectively founded company“ (fehlerhafte Gesellschaft) in case the articles of association infringe the ban on cartels. On the occasion of its latest judgment in this matter, this paper examines, whether this ruling is justified or not. Hereby it will be shown, that the mere fact, that this judicial institute nowadays belongs to company law’s constituents, poses a problem.

    For it conceals the need for reasoning or a genuine balancing of the interests concerned, respectively. Recalling that in their early days the principles of a „defectively founded company“ were developed primarily for reasons of protection of legal relations, this must be astounding with regard to external partnerships.