Erstmals seit der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone stand im Sommer 2015 wieder die feindliche Übernahme eines DAX-Unternehmens im Raum, als sich der Kasseler Salz- und Düngemittelhersteller K+S AG mit einem informellen Übernahmevorschlag des deutlich größeren kanadischen Rivalen Potash konfrontiert sah. Der anschließende monatelange Kampf um K+S war geprägt von einer in dieser Dimension nicht gekannten politischen Einflussnahme, die wesentlich dazu beitrug, dass Potash seine Übernahmepläne letztlich aufgab. Der “Erfolg“ dieser Verteidigung bietet Anlass, die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Interventionen bei Übernahmen in diesem Beitrag näher auszuloten. Daneben wird die von der Politik demonstrativ unterstützte Verteidigungsstrategie des K+S-Managements, die zuletzt noch auf der Hauptversammlung am 11.5.2016 für Zündstoff sorgte, überprüft. Untermauert wird die hohe Praxisrelevanz der Thematik durch die aktuellen Bestrebungen der Bundesregierung, die geplante Übernahme des Roboterherstellers Kuka durch den chinesischen Midea-Konzern zu verhindern.
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