Im Rahmen einer webbasierten Befragung von insgesamt 4.302 Managern in 15 deutschen Großunternehmen wurden die zentralen Einflussfaktoren auf eine effektive unternehmensinterne Korruptionsprävention untersucht. Aus dieser Gesamtstichprobe werden die Untersuchungsergebnisse einer Teilstichprobe deutscher Manager (n = 1.988) berichtet. Kriminalprävention kann dieser Untersuchung zufolge auf drei Ebenen erreicht werden: zum einen durch eine hohe Bereitschaft zur informellen Sozialkontrolle, eine positive Hinweisgeberkultur und eine Reduktion des unternehmensinternen Korruptionsrisikos. Mit Hilfe eines Strukturgleichungsmodells zeigt sich, dass neben dem »Tone from the Top« und »Ethical Leadership« der Vorgesetzten auch Schulungen ein entscheidendes Instrument zur Kriminalprävention sind. Alle Faktoren leisten einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung einer integritätsförderlichen Unternehmenskultur. Gleichwohl erwies sich die Unternehmenskultur als bedeutendster Faktor, da sie auf direkten und indirekten Wegen alle anderen Faktoren beeinflusst. Jede unternehmensinterne Korruptionsprävention ist eingebettet in eine individuelle Unternehmenskultur, die sich als förderlich oder hinderlich erweisen kann.
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