Der vorliegende Artikel ist mit der Prüfung zweier in der Situational Action Theory prominent spezifizierter Wechselwirkungseffekte befasst: der Interaktion von Disposition und Exposition und der interaktiven Wirkung von Moralität und Selbstkontrolle. Obwohl ein Zusammenwirken der genannten Faktoren bei der Steuerung delinquenten Handelns schon in mehreren Untersuchungen nachgewiesen wurde, hat bislang noch keine Arbeit sich der Frage nach der Stabilität dieser Interaktionsbeziehungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen angenommen. Basierend auf Daten einer Antwerpener Schülerbefragung wird hier gezeigt, dass die postulierten Interaktionsdynamiken bei Jungen und Mädchen bzw. Adoleszenten mit und ohne Migrationshintergrund gleichermaßen zum Tragen kommen. Eine solche soziodemographische Invarianz der Interaktionseffekte spricht einerseits für die Robustheit der in der Theorie formulierten Interaktionsbeziehungen und stützt andererseits die Annahme, dass mit den angebotenen Wirkungsmechanismen tatsächlich die maßgeblichen proximalen Ursachen kriminellen Handelns identifiziert sind.
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