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Resumen de Sejma-Turbino und die Anfänge des sibirischen Tierstils

Hermann Parzinger

  • Ausgangspunkt der Untersuchung bilden mit Tierfiguren verzierte Messer und Dolche des Formenkreises Sejma-Turbino. In einem ersten Schritt werden die wichtigsten Ansichten zur Deutung des, Phänomens' Sejma-Turbino gewürdigt. AnschlieBend folgt eine formenkundliche Gliederung der Messer und Dolche in die drei Typen Sejma-Turbino, Galic und Kenkol. Während Messer vom Typ Sejma-Turbino vom oberen Irtys bis ins westliche Ural-Vorland verbreitet sind, handelt es sich bei den Dolchen der Typen Galic und Kenkol um regional begrenzte Erscheinungen des Ural-Vorlandes einerseits (Typ Galic) und Ost-Kazachstans und Kyrgyzstans andererseits (Typ Kenkol). Die Datierung dieser Stücke bereitet noch immer Schwierigkeiten, doch weisen alle verwertbaren Anhaltspunkte in die Zeit um die Mitte des 2. Jts. v. Chr., d. h. in das 16.-14 Jh. v. Chr. Details in der Ausführung der Figuren der hier besprochenen Messer und Dolche finden zwar durchaus Vergleiche in heimischer Tierplastik aus Holz, Stein u. a. des Ural-Gebietes bzw. westsibirischen Raumes, doch die besten Parallelen in der naturgetreuen und stark individualistisch wirkenden Darstellung der Tieraufsätze liefern bronzezeitliche Nadeln Baktriens. Da sie teilweise etwas älter datieren und ihre Verbreitung bis an den Rand Kyrgyzstans reicht, wäre ein Zusammenhang durchaus denkbar. Keine formale bzw. stilistische Verbindung besteht hingegen zu den Messern und Dolchen der Karasuk-Kultur; sie kennen keine ganzen Tierfiguren, sondern verwenden lediglich Tierköpfe als Knaufabschlüsse. Darüber hinaus unterscheiden diese sich auch stilistisch von denen des Kreises Sejma-Turbino. Hinzu kommt ferner, daB ihre Verbreitung östlich des Kreises von Sejma-Turbino beginnt und sich über die Mongolei bis nach Nord-China hinzieht. Wir sind der Meinung, daB es sich bei Sejma-Turbino und Karasuk um zumindest teilweise gleichzeitige Phänomene handelt. Neuere C-Daten aus dem Minusinsker Becken wie aus Nord-China scheinen zu belegen, daB Karasuk noch vor dem Ende des 2. Jts. v. Chr. endete, was auch der Zeitstellung von An-Yang entspräche. Dies hätte aber zweifellos auch Auswirkungen auf den Beginn der Tagar-Kultur, weil man sich zwischen Sejma-Turbino und Karasuk auf der einen und Tagar auf der anderen Seite keinen zeitlichen Abstand von mehreren Jahrhunderten vorstellen kann.


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