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Resumen de Die russisch-deutschen ausgrabungen beim berg suchanicha am mittleren enisej: Vorbericht der Kampagne 1995

Nikolaj Leont'ev, Hermann Parzinger

  • Das Minusinsker Becken zwischen Krasnojarsk im Norden und dem Sajan im Süden gehört zu den bedeutendsten Fundregionen Sibiriens. Die Erforschung der archäologischen Denkmäler dieses Gebietes begann schon früh. Im 18. Jahrhundert waren hier D. G. Messerschmidt, J. Strahlenberg, G.F. Müller, J. G. Gemlin u. v. a. tätig, später auch F. W. Radloff. Meilensteine waren ferner die Gründung der Sibirischen Abteilung der Russischen Geographischen Gesellschaft 1851 sowie die Gründung eines Museums in Minusinsk durch N. M. Mart`janov, das zu einer der reichsten Sammlungen sibirischer Altertümer wurde. Weitere bedeutende Erfolge bei der Untersuchung der frühen Kulturen im Minusinsker Becken erzielten A. V. Adrianov, G. v. Merhart, S. Teplouchov, S. V. Kiselëv, N. L. Clenova, M. A. Devlet, M. P. Grjaznov u.v.a. Den neuesten Forschungsstand faBte E. B. Vadeckaja zusammen.

    Die Eurasien-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts und das Kreismuseum Minusinsk beschlossen 1995, in dieser wichtigen Fundregion mit gemeinsamen Feldforschungen zu beginnen. Die erste Grabungskampagne fand in den Monaten Juni und Juli statt. Die Wahl des Grabungsplatzes fiel dabei auf eine Nekropole auf einer Enisej-Hochterrasse nordwestlich unterhalb des Berges Suchanicha sowie auf ein weiteres Gräberfeld, das nicht weit entfernt auf einer Niederterrasse nahe Potrosilovo lag. Beide Plätze sind durch das jährliche Enisej-Hochwasser bedroht: Potrosilovo wird periodisch überschwemmt, bei Suchanicha dagegen bricht das Hochufer immer weiter ab. Unsere Untersuchungen zeigten, daB beide Plätze zusammen einen nahezu kompletten Querschnitt durch die Vorgeschichte Sibiriens von der Frühbronze- bis zur Hunnenzeit bieten, da fast alle Kulturen vertreten sind: In Suchanicha wurde während der Afanas'evo-, Okunev-, späten Karasuk- bzw. Kamennyj Log-, Tagar- und Tastyk-Kultur bestattet, während in Potrosilovo Andronovo- und Karasuk-Gräber festgestellt wurden. Im hier vorliegenden Bericht der ersten Kampagne publizieren wir lediglich die Funde und Befunde der späten Karasuk- bzw. Kamennyj Log-Zeit, die eine auch chronologisch homogene Gruppe bilden, und versuchen, ausgehend von diesen Materialien die unterschiedlichen Meinungen (M. D. Chlobystina, M. P. Grjaznov, E. A. Novgorodova, N. L. Clenova und E. B. Vadeckaja) und Fors chungsprobleme zum Ende der Spätbronzezeit und zum Übergang zur skythenzeitlichen Tagar-Kultur aufzuzeigen. Unsere Arbeiten hier stehen allerdings erst am Anfang, so daB noch keine definitiven Ergebnisse zu erwarten sind. Es muB aber klar sein, daB bei der Lösung dieser Fragen nur die groBflächige Untersuchung lange Zeit belegter Nekropolen, wie z. B. Suchanicha, in Verbindung mit der Vorlage und Aunfarbeitung der umfassenden Materialien aus früheren Grabungen wirklich weiterführen kann.


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