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Die äneolithischen abstrakten und zoomorphen steinzepter südost- und Osteuropas

  • Autores: Blagoje Govedaritsa, Elke Kaiser
  • Localización: Eurasia antiqua: Zeitschrift für Archäologie Eurasiens, ISSN 0949-0434, Nº. 2, 1996, págs. 59-103
  • Idioma: alemán
  • Texto completo no disponible (Saber más ...)
  • Resumen
    • Ausgehend von bislang 33 bekannten funden abstrakter und zoomorpher Steinzepter versuchen die Verfasser sich deren umfangreicher Problematik systematisch zu nähern. Die Zepter waren in den vergangenen hundert Jahren häufig Gegenstand wissenschaftlicher Arbeiten, ihre Deutung und kulturelle Einordnung war meist von bestehenden Theorien bezüglich des Äneolithikums des nordwestpontischen Raumes geprägt.

      Einer ersten Annäherung an die komplexe Fragestellung bezüglich der Zepter dient zunächst ihre Definition, die Stücke mit einem Schaftloch ausschilieBt. Für die darauffolgende typologische Einordnung der Funde ist es unerläBlich, daB die einzelnen Bestandteile der Zepter einheitlich benannt werden (Abb. 1). Die beiden Grandtypen dönnen in einigen Varianten unterteilt werden (Abb. 2-5), wobei bei den zoomorphen die Gestaltung des Tierkopfes das entscheidende Kriterium darstellt.

      Eine Kartierung der Funde bestätigt die Verteilung in zwei relativ weit voneinander entfernten Zonen. Die westliche Zone befindet sich in Südosteuropa zwischen Südlichem Bug und Axios, die östliche reicht hingegen von der Wolga bis zum Nordkaukasus. Der nordpontische Steppenraum zwischen den Fundgebieten erweist sich als fundleer. Die Zepter wurden sowohl in Siedlungen als aunch in Gräbern sowie zufällig entdeckt. Vor allem die Siedlungskomplexe lassen eine Datierung von cucuteni A2/3-Cucuteni B (ca 4200-3600 BC) zu.

      Insgesamt liegen jedoch zu wenig datierbare Funde vor, um zu entscheiden, ob die abstrakten oder die zoomorphen Exemplare die älteren sind.

      Für ihre Herkunft aus der Srednij-Stog-Kultur, die von verschiedener Seite häufig postuliert wurde, gibt es jedoch keinen eindeutigen Beleg. Unter dem Vorbehalt, daB sich weitere Funde mit neuen Datierungsansätzen ergeben könnten, weisen mehrere Indizien auf das Cucuteni-Tripolje-Milieu als Ursprungsgebiet der Zepter hin.

      Für die Verfasser steht aufgrund der hervorragend bearbeitenden Oberfläche der meist feinen Gesteinsarten, aus denen die auBergewöhnlichen Skulpturen hergestellt wurden, auBer Zweifel, daB sie symbolische Funktion hatten. Die abstrakten Formen stellen männliche Symbole dar, die möglicherweise mit Feuersteinnuklei aus den ältesten Ockerbestattungen in Giurgiulesti und Kainari in Beziehung zu setzen sind. Die Nuklei versinnbildlichen vermutlich ebenfalls eine männliche Gottheit, so daB sie wie die abstrakten Zepter einer gemeinsamen Vorstellungswelt entsprechen können.

      Die Interpretation der zoomorphen Formen fällt zunächst aufgrund der eindeutigen Gestaltung als Tierkopf leichter als die der abstrakten. Doch eine Zuordnung zu einer konkreten Tierart ist mit Ausnahme der Stücke aus Suvorovo und Käsberg nicht möglich. Da dieser Effekt offensichtlich von den Herstellern erwünscht war, kann die Funktion dieser Zepter ebenfalls im geistigreligiösen Milieu vermutet werden.

      Nicht unwichtig für die Dutung beider Zeptertypen ist die Rekonstruktion, wie sie getragen wurden. Der meist unpolierte Zapfen deutet hin, daB sie mit einer tüllenförmigen Schäftung versehen waren, aus der der wiederum bearbeitete Dorn hervorragte (Abb. 6-7). Keines der Stücke wurde in geschäftetem Zustand oder in einem Zusammenhang entdeckt, der Rückschlüsse bezüglich der Funktion erlauben würde. So bleibt vieles noch spekulativ, doch soll mit der systematischen Aufarbeitung eine Grundlage geschaffen werden, die es erlaubt, die Diskussion um diese herausragende Fundgattung neu zu beleben.


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