Zusammenfassung
Schon nach der Wende ins 21. Jahrhundert gilt Geschichte für Schweizer Schriftsteller als ein weites Experimentierfeld für Erkundungen, Infragestellungen oder Neubesinnungen. Die Probleme und Konflikte einer ökonomisch wachsenden Gesellschaft, die zunehmende Internationalisierung und Popularisierung des literarischen Marktes und nicht zuletzt das Heranwachsen einer neuen Autorengeneration, die sich vorzugsweise mit ihrem eigenen Alltag beschäftigte, hat die Erinnerungsthematik in den Hintergrund gedrängt. Immer wieder aber stößt man auch bei näherer Betrachtung der literarischen Produktion der Dekaden vor der Wende auf Texte, die erkennen lassen, in welchem Maß Erinnerung an die Schweizer Vergangenheit immer noch als eine unerlässliche Voraussetzung für das Verständnis der Gegenwart angesehen wird.
Dieser Beitrag ist im Rahmen eines vom spanischen Ministerio de Economía y Competitividad und Fondo Europeo de Desarrollo Regional (FEDER) finanzierten Forschungsprojektes über „Topografías del recuerdo. Espacio y memoria en la narrativa alemana actual“ (FFI2015-68550-P) entstanden.
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Hernández, I. (2018). Ein Jahrhundert im Rückblick: zu Hans Boeschs Simon Mittler-Tetralogie. In: Maldonado-Alemán, M., Gansel, C. (eds) Literarische Inszenierungen von Geschichte. J.B. Metzler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-21671-9_12
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