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Resumen de Reflektierte Optimierung oder bloße Intuition?: Eine verhaltenswissenschaftliche Erwiderung zur Auslegung von § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG

Hanjo Hamann

  • Deutsch

    Immer wieder bezieht das Unternehmens- und Gesellschaftsrecht wertvolle Impulse aus seinen Nachbardisziplinen. Jüngst bereicherte ein Beitrag in dieser Zeitschrift den Entscheidungsbegriff des § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG durch Einsichten aus der betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre – und erörterte nebenbei auch die Rolle der „Intuition“ für unternehmerische Entscheidungen. Daran knüpft der vorliegende Aufsatz an. Er erläutert, dass der einstmals fast schon esoterische Intuitionsbegriff dank der Verhaltensforschung mittlerweile recht scharfe Konturen gewonnen und unser Verständnis der menschlichen Entscheidungsfindung erheblich erweitert hat. Neuere Forschung legt nahe, dass Intuition nicht auf schnelle und oberflächliche Behelfslösungen beschränkt ist, sondern in komplexen Umwelten sogar zur Entscheidungsoptimierung im betriebswirtschaftlichen Sinn beitragen kann. Jedenfalls besteht kein Grund zu der Annahme, dass intuitive Entscheidungen zwangsläufig weniger rationell sind als bewusst reflektierte. Gleichwohl muss das Recht jenen intuitiv gewonnenen Entscheidungen das Haftungsprivileg nach § 93 Abs. 1 Satz 2 AktG (business judgement rule) versagen, weil intuitive Entscheidungen nicht zwischenmenschlich nachvollziehbar gemacht werden können. Wo ökonomisch bessere Ergebnisse auf Kosten der Nachvollziehbarkeit erzielt werden, sind im Falle des Scheiterns auch die Haftungskonsequenzen zu tragen

  • English

    Time and again, business and corporate law receive valuable inspiration from neighboring disciplines. Lately a contribution to this journal enriched our understanding of “decisions” as referred to in Sec. 93 (1) 2 of the German Stock Corporation Act. It applied a decision theory from business administration studies and assessed, in passing, the role of “intuition” in entrepreneurial decision making. The present paper takes up this line of reasoning and explains that the concept of intuition, though formerly well-nigh esoteric, has meanwhile taken a rather clear shape owing to a strand of behavioral research that substantially improved our grasp of human decision making. Recent studies imply that intuition does not merely provide quick and dirty approximations but may in complex environments even be able to optimize decisions in an economic sense. There is no reason, anyway, to assume that intuitive decisions are necessarily less economic than consciously reflective ones. Be that as it may, the law must not privilege such intuitive decisions under the business judgment rule of Sec. 93 (1) 2 German Stock Corporation Act because they cannot be explicated by the decision-maker. Where economically superior results come at the cost of interpersonal transparency, unlimited accountability must be borne in the case of failure.


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