Das schottische Parlament hielt im März 2000 erstmals nach mehr als 600 Jahren eine Sitzung in gälischer Sprache ab. Jedoch beherrschten nur drei der Abgeordneten dieses Idiom. Die restlichen 126 verfolgten die Debatte in Simultanübersetzung per Kopfhörer (jungle world 06.09.2000). Dies ist ein Beispiel dafür, wie sehr Sprache heute nicht mehr nur als reines Instrument der Kommunikation gesehen wird, sondern als Symbol «nationaler Identitäten» fungiert. Nicht nur in Schottland, auch in Spaniens Regionen Katalonien, Baskenland und Galicien und auch in Wales, Flandern, Korsika, in der französischen Bretagne und in Norditalien fordern Minderheiten die Förderung der eigenen Sprache und gleichzeitig die Anerkennung ihrer «nationalen Identität».
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