Der Beitrag bietet eine Geschichte der Erschaffung des Papsttums, in der die Institution als das Resultat einer Reihe von Setzungsakten verstanden wird und entsprechend ,,Ordnungsbehauptungen“ und ,,Geltungsansprüche“ vom 1. bis zum 5. Jh. in den Blick genommen werden. Diese scheinen schlaglichartig in der Korrespondenz diverser Gemeinden mit der stadtrömischen respektive ihrem Bischof und in der Inszenierung von Memorialbauten für die Apostel auf, die sich schließlich in programmatischen Kirchenbauten manifestierte. Die Zusammensschau des brieflichen, baulichen und rechtlichen Diskurses, die unter Leo dem Großen in ein konsistentes Begründungssystem münden, verweist auf die strukturelle Offenheit der Entwicklung – das Papsttum hätte also nicht entstehen müssen.
© 2001-2024 Fundación Dialnet · Todos los derechos reservados