Georges Güntert

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Georges Güntert (* 27. Juni 1938 in Lenzburg) ist ein Schweizer Romanist und Professor an der Universität Zürich, wo er 1973 bis 2003 den Vorsitz für italienische und iberoromanische Literaturwissenschaft inne hatte. Seit 2003 ist er dort Professor emeritus.[1] Von 1985 bis 1989 war er Präsident der Schweizerischen Hispanisten. Er war auch ein Mitglied der Vereinigung «Ispanisti Tedeschi» und der «Lusitanisti» im deutschsprachigen Raum. Er ist Mitglied der ausländischen Redaktion der Zeitschrift Esperienze Letterarie und überwacht die jährlichen Verzeichnisse der Manzoni-Studien für die Zeitschrift testo.[2]

Güntert schuf umfangreiche italienische Studien zu den literarischen Grössen Dante, Boccaccio und Petrarca, der Renaissance (Ariosto, Bandello, Gaspara Stampa, Cellini und Torquato Tasso), des 17. Jahrhunderts mit seiner Doktorarbeit über Lorenzo Magalotti, den Werken Goldonis, das 19. Jahrhundert (Manzoni, Leopardi, De Sanctis, Verga) und der Moderne (Pirandello, Alvaro, Palazzeschi, Tozzi, Montale, Landolfi, Pavese, Bassani, Cassola, Tomasi di Lampedusa, Sciascia, Giovanni Orelli, Anna Felder). Er veröffentlichte unter anderem:

  • Essay zu Das befreite Jerusalem. Pacini, Pisa 1989.
  • Tre premesse e una dichiarazione d’amore. Vademecum per il lettore del «Decameron». Mucchi, Modena 1997.
  • Manzoni romanziere: dalla scrittura ideologica alla rappresentazione poetica. Cesati, Florenz 2000.
  • zusammen mit Michelangelo Picone gab er Dantes in drei Bänden erschienene Göttliche Komödie heraus: Inferno, Purgatorio, Paradiso. Cesati, Florenz 2000–2002. (In dem erschien seine Interpretationen der 14 Gesänge Dantes.)
  • in Zusammenarbeit mit Vittorio Caratozzolo (* 1960) hat er einen Essay-Band Petrarca e i suoi lettori (Petrarca und seine Leser) veröffentlicht. Longo, Ravenna 2000.

Im Rahmen der portugiesischen Literatur veröffentlichte er 1971 in deutscher Sprache Das fremde Ich: Fernando Pessoa, (De Gruyter, Berlin) sowie mehrere Studien zu Werken des zwanzigsten Jahrhunderts (mehrere Essays über Pessoa, von Agustina Bessa-Luís und über andere zeitgenössische Autoren und Autorinnen).

Sein Interesse an spanischen Autoren wandte sich zunächst an das Goldene Zeitalter (Garcilaso de la Vega, Herrera, Lope de Vega, Quevedo, Calderón und natürlich Cervantes), dann auch an Autoren des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts (Larra, Valera, Unamuno, Antonio Machado, Valle -Inclán, Baroja, Cernuda, Lorca, Ferlosio Sánchez Martín-Santos). Er veröffentlichte einen Essayband, der sich Don Quijote und Cervantes Novelas Ejemplares widmete (Puvill, Barcelona 1993). Zusammen mit Peter Fröhlicher hat er mit Teoria e interpretacion del cuento die verschiedenen Theorien bearbeitet und interpretiert (Lang, Bern 1995). Umfangreich bearbeitete er Ausgaben des Instituto Cervantes zu diesem Themenkomplex, unter anderem zu Francisco Rico, Cervantes, Don Quijote (Galaxia Gutenberg, Barcelona 2005), und kommentierte Ausgaben LXIII–LXV der Segunda parte.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Manfred Lentzen (Hrsg.): Italienisches Theater des 20. Jahrhunderts in Einzelinterpretationen. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-503-09836-1, S. 392.
  2. a b UZH, Universität Zürich, Romanisches Seminar: Georges Güntert (Memento des Originals vom 6. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rose.uzh.ch.